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Eine erholsame Arbeitspause erhöht die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit und die allgemeine Zufriedenheit der Belegschaft. Für Unternehmen ist es wichtig, den Pausenraum so zu gestalten, dass sich die Angestellten erholen können. Wovon eine optimale Pausenraumgestaltung im Detail abhängt und worauf dabei rechtlich zu achten ist, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Pausenraum einrichten und gestalten: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
- Die gesetzliche Pflicht zur Einrichtung eines Pausenraums besteht ab 10 Beschäftigten oder wenn gesundheitsgefährdende Arbeiten durchgeführt werden.
- Der Pausenraum ist so zu gestalten, dass sich die Belegschaft bestmöglich von der Arbeit erholen und soziale Kontakte pflegen kann.
- Die konkreten Bedingungen für Pausenräume und Pausenbereiche sind in der ASR A4.2 „Pausen- und Bereitschaftsräume“ festgelegt.
- Pausenräume in Produktionsunternehmen und Werkstätten dienen eher der Regeneration, Pausenräume in Büros und Start-ups vielmehr dem sozialen Miteinander.
Was ist ein Pausenraum und warum ist er wichtig?
Ein Pausenraum ist die Bezeichnung für einen Raum oder Bereich im Unternehmen, in dem die Angestellten ihre Pausenzeit verbringen können. Zusätzlich muss der Raum bestimmte Kriterien erfüllen, um auch arbeitsrechtlich als Pausenraum zu gelten.
Diese Kriterien beruhen auf den Regelungen der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und sind in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR), insbesondere der ASR A4.2 „Pausen- und Bereitschaftsräume“, spezifiziert. Dort sind Pausenräume als „allseits umschlossene Räume, die der Erholung oder dem Aufenthalt der Beschäftigten während der Pause oder bei Arbeitsunterbrechung dienen“ (ASR A4.2, § 3, Abschn. 3.1) definiert. Damit lassen sie sich von zwei weiteren Varianten abgrenzen:
- Pausenbereiche: abgetrennte Bereiche innerhalb von Räumen einer Arbeitsstätte
- Bereitschaftsräume: ausschließlich für den Aufenthalt während der Arbeitsbereitschaft oder bei Arbeitsunterbrechung vorgesehen
Die Erholung steht bei den im § 4 des Arbeitszeitgesetztes (ArbZG) vorgeschriebenen Ruhepausen und damit auch bei der Einrichtung von Pausenräumen und -bereichen an zentraler Stelle: Je besser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während ihrer Arbeitspausen abschalten können, umso konzentrierter und produktiver arbeiten sie danach weiter.
Dazu kommt die soziale Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen, die das Gemeinschaftsgefühl und den Teamgeist stärkt. Von diesen Aspekten profitiert auch das Unternehmen, weil sie sich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten, die Qualität der Arbeitsergebnisse und die Mitarbeiterbindung auswirken.
Letztlich ist es also eine strategische Investition in die Zukunft des Unternehmens, wenn Sie die Bedürfnisse der Beschäftigten im Blick haben und den Pausenraum schön gestalten.
Welche rechtlichen Anforderungen sind bei der Pausenraumgestaltung zu beachten?
Muss es einen Pausenraum im Unternehmen geben?
Bevor Sie sich Gedanken über Möbel und Gestaltungselemente machen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr geplanter Pausenraum die gesetzlichen Vorschriften erfüllt. In der ArbstättV und den ASR A4.2 sind folgende entscheidende Regelungen festgehalten:
- Eine Pflicht zur Einrichtung eines Pausenraums besteht ab 10 Beschäftigten, die Vollzeit im Unternehmen arbeiten (Teilzeitkräfte oder Außendienst sind davon ausgenommen), oder auch für kleinere Betriebe, falls bestimmte Sicherheits- und Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz herrschen (z. B. Hitze, Gefahrstoffe, Lärm).
- Eine Ausnahme gilt für Büroräume, in denen während der Pause keine Störungen durch Telefonate oder Kundenverkehr zu erwarten sind. Hier wird die Erholung am Arbeitsplatz mit der Erholung in einem Pausenraum gleichgesetzt.
An dieser Stelle ist es wichtig zu unterscheiden, ob sich die Pflicht auf einen Pausenraum oder einen abgetrennten Pausenbereich bezieht. Die ArbStättV stellt Pausenräume und -bereiche weitgehend gleich. Oft gibt die Raumaufteilung im Unternehmen auch vor, welche Variante sich einfacher umsetzen lässt.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Herrschen in den Arbeitsräumen Bedingungen, die die Erholung oder sogar die Sicherheit der Belegschaft während der Pause gefährden (z. B. extreme Lautstärke oder hohe Temperaturen), reicht ein Pausenbereich nicht aus. In diesem Fall müssen Sie einen separaten Pausenraum einrichten. (ArbStättV, Anhang, § 4.2, Abs. 2 c)
Welche Vorschriften gelten laut Arbeitsstättenverordnung für den Pausenraum?
Unabhängig davon, ob es sich um einen Pausenraum oder -bereich handelt, gelten folgende Bestimmungen für Einrichtung und Raumbedingungen:
- Nutzung ausschließlich für Ruhepausen, Ausnahme: die Raumgröße erlaubt Nutzung als Besprechungs- oder Schulungsraum außerhalb der Pausenzeiten
- Mindestgröße und Raumhöhe richten sich nach der ASR A1.2 „Raumabmessungen und Bewegungsflächen“; vorgeschrieben sind 6 m² Grundfläche, dazu kommt 1 m² pro Nutzerin oder Nutzer
- Fenster für Tageslicht und den Blick nach draußen
- Entfernung darf maximal 5 Gehminuten (Pausenraum) oder 100 m (Pausenbereich) vom Arbeitsplatz betragen
- Ergonomische Sitzgruppen aus Tischen und Stühlen mit Rückenlehne
- Liegemöglichkeiten für Schwangere, Kranke oder Menschen mit Behinderung
- Umgebungslärm darf maximal 55 dB betragen
- Raum muss vor Staub, Dämpfen und Vibrationen geschützt sein und darf sich nicht unter schwebenden Lasten befinden
- Vorgaben für Brandschutz und Fluchtwege sind umzusetzen
- Für die konkreten Raumbedingungen sind weitere Technische Regeln zu berücksichtigen:
- ASR A3.4 „Beleuchtung und Sichtverbindung“
- ASR A3.5 „Raumtemperatur“
- ASR A3.6 „Lüftung“
Pausenraumgestaltung und Datenschutz: Was ist zu beachten?
In modernen Arbeitsumgebungen spielt außerdem auch der Datenschutz und die Regelungen der DSGVO eine Rolle. Während ihrer Pause haben alle Beschäftigten ein Recht auf Privatsphäre, deshalb gilt:
- Kameraüberwachung ist verboten; Ausnahme: letztes Mittel bei begründetem Verdacht auf Vandalismus
- Aushänge dürfen keine personenbezogenen Daten offenbaren
- WLAN sollte vom Unternehmensnetzwerk getrennt sein und darf keine Daten der eingeloggten Geräte erfassen
- Spracherkennung von Smart-TV oder anderen smarten Geräten muss deaktiviert werden
Können die Beschäftigten ihre privaten Handys oder Wertgegenstände nicht am Arbeitsplatz bei sich haben, sind sichere Schließfächer bereitzustellen, um Diebstahl vorzubeugen.
Wie lässt sich ein Pausenraum gestalten? Tipps zur Vorgehensweise
Die durchweg positiven Auswirkungen von erholsamen Ruhepausen zeigen, dass es sich lohnt, wenn Sie die Einrichtung des Pausenraums sorgfältig planen. Dabei ist die größte Herausforderung, gesetzliche Vorschriften, räumliche Bedingungen, Budgetvorgaben und die Bedürfnisse des Personals unter einen Hut zu bringen. Am besten teilen Sie die Planung daher in verschiedene Schritte auf, um alle Details zu berücksichtigen.
Schritt 1: Was müssen Sie bedenken, wenn Sie einen Pausenraum einrichten?
Für eine gute Vorbereitung müssen Sie zunächst einmal die formalen Bedingungen in Erfahrung bringen. Dabei geht es um ganz konkrete Fragen:
- Wo richte ich den Pausenraum ein?
- Wie groß muss der Pausenraum sein?
- Brauche ich einen oder mehrere Räume?
- Gibt es branchenspezifische Regelungen, die ich bei der Planung und Einrichtung berücksichtigen muss?
- Welches Budget ist nötig bzw. steht zur Verfügung?
Die Antworten auf diese Fragen liefern das Grundgerüst für Ihre Planung. Darüber hinaus ist es sinnvoll, eine Umfrage unter den Beschäftigten zu machen. So finden Sie heraus, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Pausenraum gestalten würden, und können diese Wünsche berücksichtigen, wenn sie sich mit den übrigen Vorgaben vereinbaren lassen.

Schritt 2: Funktionen und Aufteilung des Pausenraums festlegen
Am häufigsten werden Pausenräume vermutlich für eine kurze Kaffeepause, zum Mittagessen und zum Ausruhen genutzt. Gibt es der Platz her, ist es sinnvoll, diese Funktionen durch eine klare Raumaufteilung voneinander zu trennen.
Denkbar wäre beispielsweise eine Küchenzeile mit Kaffeeautomat, ein Bereich mit Esstischen und Stühlen und eine gemütliche Sitzecke. Auch Unterhaltungsangebote wie eine Ecke mit Brett- und Computerspielen oder Bücherregale lassen sich in das Pausenraumkonzept integrieren.
Prüfen Sie, ob in der Belegschaft ein großes Bedürfnis nach Ruhe herrscht, z. B. weil der Arbeitsplatz insgesamt recht unruhig oder sehr laut ist. In diesem Fall könnte es sinnvoll sein, separate Ruheräume oder zumindest eine klar abgetrennte Ruhezone im Pausenraum einzurichten, die sich auch durch Farbwahl und Dekoration von den eher aktiv genutzten Bereichen unterscheidet.
Wichtig ist auch, dass Sie Beschäftigte mit einem besonderen Ruhe- und Rückzugsbedürfnis (z. B. aufgrund einer körperlichen Behinderung oder während Schwangerschaft und Stillzeit) berücksichtigen. In diesen Fällen ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Unternehmen Einrichtungen zum Hinlegen, Ausruhen und Stillen am Arbeitsplatz bzw. in unmittelbarer Nähe zur Verfügung stellen. (siehe ASR 4.2, § 6)
Schritt 3: Welche Ausstattung braucht der Pausenraum?
Haben Sie die verschiedenen Funktionsbereiche im Pausenraum festgelegt, können Sie sich nun überlegen mit welchen Möbeln, Beleuchtungselementen und Farbkonzepten sich das am besten umsetzen lässt.
Möbel und Küche
Zunächst brauchen Sie für einen Pausenraum ausreichend Sitzgruppen aus Tischen und Stühlen. Die Stühle müssen eine Rückenlehne haben – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem sollte eine Küchenzeile mit der klassischen Kaffeemaschine, idealerweise einem Wasserspender, ausreichend Geschirr und Besteck, Kühlschrank, Mikrowelle (evtl. Herd) und einer Möglichkeit zum Geschirrspülen vorhanden sein, damit sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigenes Essen mitbringen und aufwärmen können.
Die weitere Ausstattung hängt stark von den zuvor festgelegten Funktionen ab. Ein Pausenraum, der vorwiegend als Ruhebereich gedacht ist, braucht vor allem gemütliche Liegen und Sitzgelegenheiten wie Loungemöbel. Steht das soziale Miteinander beim gemeinsamen Essen, Reden oder Spielen im Mittelpunkt, bieten sich modulare Sitzmöbel an, die je nach Bedarf zu einer Sitzlandschaft für eine große Gruppe zusammengestellt oder in mehrere kleine Sitzgruppen aufgeteilt werden können.
Modulare Möbel und Sitzgelegenheiten sind auch vorteilhaft, wenn Sie einen vergleichsweise kleinen Pausenraum gestalten. Viele Lösungen sind multifunktional, lassen sich flexibel anordnen und platzsparend verstauen, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Auf diese Weise können Sie kleine Flächen optimal ausnutzen.
Beleuchtung
Zusätzlich zum Tageslicht braucht ein Pausenraum eine Beleuchtung, die bei schlechtem Wetter oder einbrechender Dunkelheit ausreichend Helligkeit verschafft. Wählen Sie für eine entspannende Wirkung eine eher niedrige Farbtemperatur (weniger als 3.300 Kelvin) und verteilen Sie mehrere indirekte Lichtquellen im Raum.
Wird der Pausenraum hin und wieder auch für Schulungen oder Sportkurse genutzt, bietet sich eine Innenbeleuchtung mit verschieden hellen Lichtquellen und Schaltkreisen an, sodass sich die Beleuchtung an die jeweilige Nutzung anpassen lässt. Das erhöht nicht nur den Komfort, sondern hilft auch beim Energiesparen.
Technik
Wenn Sie einen modernen Pausenraum einrichten, müssen Sie natürlich auch an die Technologie denken. Eine zuverlässige WLAN-Abdeckung gehört inzwischen zum Standard; planen Sie aber auch ausreichend Verteilersteckdosen zum Aufladen von Mobilgeräten und möglicherweise einen Smart-TV ein, der sowohl für die visuelle Unterstützung interner Präsentationen, aber auch zur Unterhaltung (Spielkonsolen, Übertragung von Sport-Events etc.) genutzt werden kann.
Zu guter Letzt können Sie mit entsprechenden Sensoren die Luftqualität und Lautstärke im Raum messen und behalten damit immer im Blick, dass die Bedingungen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Schritt 4: Pausenraumgestaltung und -dekoration
Zum Schluss können Sie überlegen, wie Sie den Pausenraum so gestalten, dass sich alle Beschäftigten wohlfühlen. Dafür stehen Ihnen verschiedene Mittel zur Raumgestaltung und Dekoration zur Verfügung.
Elemente | Tipps |
---|---|
Wandfarbe | Die Wandfarbe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wirkung eines Raums. Warme Gelb- und Orangetöne wirken gemütlich, anregend und hellen die Stimmung auf, während ein sanftes Blau Ruhe ausstrahlt. Helle Grüntöne fördern ebenfalls die Entspannung und regen darüber hinaus die Kreativität an, was sie zu einer beliebten Farbwahl für Büroräume macht. Unabhängig von der Grundfarbe sollten Sie sehr dunkle oder extrem grelle Farben sowie starke Kontraste meiden, insbesondere wenn Sie einen kleinen Pausenraum gestalten wollen. Diese wirken schnell unruhig und lassen den Raum noch kleiner wirken. |
Raumteiler | Raumteiler erfüllen mehrere Funktionen: Sie strukturieren große Räume, teilen verschiedene Funktionsbereiche sichtbar voneinander ab und schaffen Privatsphäre für Ruhezonen und Stillbereiche. Wirken einfache Trennwände zu nüchtern für einen Gemeinschaftsraum, dann können Sie diese von den Beschäftigten gestalten lassen oder mit anderen Mitteln wie Regalen, großen Pflanzen etc. einen ähnlichen Effekt kreieren. |
Pflanzen | Beim Blick auf lebendiges Grün können viele Menschen gut entspannen, deshalb sollen Sie auch an Zimmerpflanzen denken, wenn Sie einen Pausenraum einrichten. Große, hoch wachsende Pflanzen wirken als Raumteiler oder strukturieren den Raum, während kleine Topfpflanzen für Tische und Fensterbänke hübsche Akzente setzen und damit die Atmosphäre auflockern. Darüber hinaus können Sie Pflanzen gezielt als Maßnahme für den Umweltschutz im Büro einsetzen, z. B. indem Sie Kräuter und Gemüse für die Küche auf der Fensterbank ziehen oder Blumenkästen speziell für nützliche Insekten anlegen. |
Wandgestaltung | Große Wirkung erzielen Sie auch mit einer individuellen Wandgestaltung. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und es hängt in erster Linie von den Vorlieben der Belegschaft und der Unternehmenskultur ab, was gut passt. Denkbar sind zum Beispiel Fotos von Teambuilding-Events, Kurzvorstellungen aller Angestellten, Infomaterialien und Veranstaltungshinweise oder spielerische Elemente (Frage des Monats, Liga im Tischfußball, o. ä.). |
Generell sollte es immer sauber und gepflegt sein, denn selbst der schönste Raum kann Stress verursachen, wenn sich gebrauchtes Geschirr stapelt, welkende Pflanzen auf den Tischen stehen oder die Sofapolster von Essenresten verschmutzt sind.
Dazu kommen unzählige weitere Punkte, die Sie bei der Pausenraumgestaltung berücksichtigen können: Dezente Duftspender oder Aromatherapie, Wasserspiele und Aquarien sorgen für Entspannung; saisonale Dekoration schafft hingegen ein familiäres Gefühl.
Sammeln Sie am besten regelmäßig Ideen und Verbesserungsvorschläge, um für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den idealen Pausenraum zu gestalten.
In verschiedenen Arbeitsumgebungen den Pausenraum schön gestalten
Die oben genannten Aspekte sind Grundlagen einer guten Pausenraumgestaltung. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass es auch stark vom Arbeitsumfeld abhängt, welche Maßnahmen in welchem Ausmaß umgesetzt werden.
In Werkstätten und Produktionsbetrieben bestehen grundsätzlich andere Anforderungen an Pausenräume als in Büros oder urbanen Start-ups. Deshalb hier noch einige spezifische Hinweise für beide Bereiche.
Wie kann man Pausenräume für Werkstätten und Fertigungsbetriebe schön gestalten?
In Pausenräumen von Produktionsbetrieben und Werkstätten liegt der Fokus vor allem auf Funktionalität und Arbeitsschutz. Die Beschäftigten brauchen einen sauberen, lärmgeschützten Raum, in dem sie sich von körperlich anstrengenden Tätigkeiten erholen können. Wichtig für die Einrichtung sind deshalb:
- Schutz vor Maschinenlärm, Materialstaub, Dämpfen, o. ä.
- Funktionale Sozialraumeinrichtung mit robusten, pflegeleichten und leicht zu reinigenden Materialien und Oberflächen
- Schmutzschleusen, Umkleide- und Wascheinrichtungen, ggf. mit einem Hygienekonzept (z. B. HACCP in Lebensmittelindustrie und Gastronomie oder GMP in der Pharmazeutischen und Chemischen Industrie)

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Pausenraum schmucklos oder steril wirken muss. Auch hier lässt sich mit ergonomischen Möbeln, Farben, Pflanzen und Wanddekorationen eine freundliche, gemütliche Atmosphäre kreieren.
Ideen für einen Aufenthaltsraum in Büros und Start-ups
In den Pausenräumen von Büros und insbesondere jungen Start-ups wird von vornherein viel Wert auf Design, Modernität und Kreativität gelegt. Hier gilt es, ein anregendes, inspirierendes Umfeld zu schaffen, in dem sich junge Angestellte genauso gerne austauschen wie abschalten. Das wird möglich durch:
- Einrichtung verschiedener Zonen für individuelle Bedürfnisse nach Ruhe, Kommunikation oder Aktivität
- Bereiche für Spiele (Kicker, Billard, Dart, Brettspiele)
- Bücher- und Medienecken sowie ausgewiesene Ruhezonen
- Fitness- und Sportbereiche mit Yogamatten oder Hanteln
- Loungebereiche mit großen Sofalandschaften, Hängematten, Sitzsäcken
- Regelmäßige Aktionen, die Kennenlernen und Austausch unter den Beschäftigten fördern (Dartturniere, Teamrätsel etc.)
So gestalten Sie einen Pausenraum, in dem sich alle wohlfühlen
Um sicherzustellen, dass der Pausenraum gut angenommen wird und die wichtigsten Bedürfnisse erfüllt, beziehen Sie am besten von Anfang an die Beschäftigten mit ein und entwickeln ein möglichst flexibles Pausenraumkonzept, das leicht korrigiert bzw. angepasst werden kann.
- Umfragen
Führen Sie schon in der Planungsphase, aber auch wenn der Pausenraum bereits genutzt wird, eine Umfrage durch. Diese kann zunächst allgemein auf die Pausengestaltung und im weiteren Verlauf dann auf konkrete Wünsche oder Verbesserungsvorschläge abzielen. Wenn Sie anschließend die Ergebnisse und ihr Konzept für die Pausenraumgestaltung vorstellen, stärken Sie das Gefühl der Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und können einen Pausenraum gestalten, in dem sich alle wohlfühlen.
- Pilotzonen und flexible Raumgestaltung
Richten Sie ggf. Pilotzonen ein, um zu sehen, wie die Belegschaft bestimmte Funktionsbereiche und Gestaltungselemente annimmt. Eine von vorneherein flexibel geplante Raumgestaltung macht es außerdem leicht, auf das Nutzungsverhalten und Änderungswünsche zu reagieren, indem modulare Möbel unkompliziert umgestellt oder einzelne Zonen bei Bedarf abgetrennt werden können.
- Pausenkultur pflegen
Transportieren Sie die Botschaft, dass Ruhepausen wichtig und vom Unternehmen gewünscht sind, um die Angestellten zur Nutzung der Pausenräume zu motivieren. Nur in einer Atmosphäre, in der Menschen das Gefühl haben, dass Ihr Bedürfnis nach Ruhe und/oder Sozialkontakten respektiert wird, können sie ihre Pause wirklich genießen.
- Regeln und Konfliktlösung
Legen Sie klare Regeln für die Nutzung des Pausenraums fest, die einzelne Aspekte wie Sauberkeit, Pflege und Bedienung der Geräte, Lautstärke, Rücksichtnahme, Nutzungsdauer etc. thematisieren. Unterstützen Sie eine offene, lösungsorientierte Kommunikation zwischen den Beschäftigten, falls es bei einem dieser Themen zu Problemen kommt.
FAQ zur Gestaltung von Pausenräumen
Finden sich im klassischen Pausenraum oft nur Sitzgelegenheiten und eine Küchenzeile, gibt es in modernen Pausenräumen oft mehrere Bereiche, die verschiedene Funktionen erfüllen, z. B. Ruhezone, Kommunikationszone, Aktivitätsbereiche für Spiele oder Sport, Küche mit Kaffeemaschine, Medienbereich mit TV und Büchern etc.
Nein. Die Kameraüberwachung würde das Recht auf Privatsphäre während der Arbeitspause verletzten. Bei einem berechtigten Verdacht (z. B. Verdacht auf wiederholte Sachbeschädigung) ist allerdings die vorübergehende Kameraüberwachung einzelner Bereiche erlaubt.
Wenn sich die Einrichtung im Pausenraum an den Wünschen und Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert und die Qualität der Pause deutlich verbessert, fühlen diese sich ernstgenommen und wertgeschätzt. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Motivation, Arbeitsleistung und die Bindung an das Unternehmen aus.
Bei allgemeinen Fragen der Gestaltung und Ausstattung hat der Betriebsrat keine Mitbestimmungspflicht. Diese besteht nur bei organisatorischen Fragen wie Nutzungsvorgaben, Aufenthaltsdauern und Verhaltensregeln. Ist eine Kameraüberwachung im Pausenraum geplant, muss der Betriebsrat ebenfalls einbezogen werden.
Um in kleinen Büroräumen den vorhandenen Platz optimal auszunutzen, sind multifunktionale Lösungen optimal. Dazu gehören zum Beispiel platzsparende und modulare Möbel. Auch eine kosteneffiziente Ausstattung, die sich auf die wichtigsten Funktionen eines Pausenraums beschränkt, ist hier sinnvoller.
Eine Büroküche sollte zunächst über eine Grundausstattung verfügen, die sowohl die hygienische Aufbewahrung von Lebensmitteln (Kühlschrank) als auch die Zubereitung von Mahlzeiten und Getränken (Mikrowelle, Wasserkocher, Kochplatte oder Herd) ermöglicht. Zusätzlich sollte mindestens eine kleine Spüle mit Wasseranschluss vorhanden sein.
In Büroküchen ist außerdem Platz für einen Mülleimer oder sogar die Mülltrennung sinnvoll (je nach Größe).
Wasserspender und Kaffeemaschine gehören zur Bonusausstattung und müssen nicht zwangsläufig vorhanden sein.
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© gettyimages.de – Portra, Alvarez