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Lesezeit: 24 Minuten

Flurförderzeuge sind in Betrieben verschiedener Branchen zu finden. Diese bewirtschaften mit ihnen beispielsweise ein Lager, nutzen sie zum horizontalen und/oder vertikalen Transport schwerer Lasten oder setzen sie als Arbeitsmittel für ergonomisches Arbeiten ein. In unserem Flurförderzeuge-Lexikon erläutern wir die wichtigsten Begriffe rund um Flurförderzeuge und bieten Ihnen weiterführende Links für mehr Informationen.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben A

Anbaugerät

Der Begriff bezeichnet ein auswechselbares Ausrüstungsteil, das auf die Gabelzinken von Gegengewichtsstaplern aufgeschoben wird und dessen Funktionen erweitert. Es bietet Einsatzmöglichkeiten, die mit den Gabelzinken in Standardausführung nicht zu bewerkstelligen sind.

Zu Gabelstapler-Anbaugeräten zählen unter anderem Staplertraversen, Lasthaken oder Teleskoparme, außerdem Aufsteckschuhe, Wiegegabeln und auch Kehrmaschinen und Schneeschilde für Gabelstapler. Je nach Art und Funktionsumfang der Anbaugeräte lassen sich damit etwa überlange Ladungen, Lasten mit abgerundeter Form, Schüttgüter oder Waren aus empfindlichem Material aufnehmen.

Durch die Anbringung eines Anbaugeräts verlagern sich der Lastschwerpunktabstand und die Nenntragfähigkeit des Fahrzeugs.

Antriebsart

Der Antrieb bestimmt die Art, wie sich ein Flurförderzeug beim horizontalen Transport und beim vertikalen Ein- und Ausstapeln bedienen lässt. Möglich sind (je nach Flurförderzeug-Typ):

  • ein rein manueller Antrieb für die Fahr- und Hubfunktion
  • ein semi-elektrischer Antrieb, bei dem die Fahrfunktion manuell, die Hubfunktion jedoch mithilfe eines Elektro-Hubmotors angetrieben wird
  • ein voll-elektrischer Antrieb, bei dem sowohl Fahr- als auch Hubfunktion durch Elektro-Motoren angetrieben werden

Antriebsrad

Das Antriebsrad ist direkt mit dem Elektromotor des Flurförderzeugs verbunden, überträgt die Kraft des Motors auf den Boden und setzt das Fahrzeug in Bewegung. Das Antriebsrad wird auch als Treibrad bezeichnet.

Aquamatik

Aquamatik bzw. ein Aquamatik-Batteriefüllsystem bezeichnet ein automatisches, zentralisiertes Wassernachfüllsystem. Dieses erleichtert die Pflege von Blei-Säure-Batterien, wie das Auffüllen von Wasser bei einer Blei-Säure-Batterie. Die Batteriezellen sind über Schläuche verbunden und werden für die Befüllung zentral an den Wasserbehälter angeschlossen. Die Aquamatik kontrolliert sowohl den Wasserstand in der Batterie als auch den Nachfüllvorgang und stoppt selbsttätig, sobald der maximale Wasserstand erreicht ist.

Arbeitsgangbreite

Die Arbeitsgangbreite bezeichnet die Wegbreite, die jedes Flurförderzeug benötigt, um im Lager zwischen Regalen, aber auch Waren und Personen vor- und zurückzufahren, zu wenden, ein- und auszustapeln sowie die Hebevorrichtung zu heben und zu senken.

Je nach Bauart und Größe des verwendeten Flurförderzeugs sowie des jeweiligen Lagertyps kann die benötigte Arbeitsgangbreite unterschiedlich ausfallen. Allgemeine Vorgaben dazu versammeln die VDI-Richtlinie 2198 für Flurförderzeuge, die Arbeitsstättenverordnung und die DGUV-Regel 208-061. Mittels verschiedener Formeln und unter Berücksichtigung des Sicherheitsabstandes sowie der Maße der Flurförderzeuge kann die Arbeitsgangbreite für Stapler, Hochhubwagen und Hubwagen berechnet werden.

Außeneinsatz

Wenn ein Flurförderzeug in Außenbereichen eingesetzt werden soll, bestehen besondere Anforderungen an die Ausstattung des jeweiligen Fahrzeugs.

Besonders für Modelle mit elektrischem Antrieb wird der Außeneinsatz ggf. nur für Bereiche empfohlen, die trocken und eben sind sowie nur geringen Temperaturschwankungen unterliegen. Kommt es zur Betauung, kann in diesen Bereichen die Fahrzeugbatterie Schaden nehmen.

Manuell angetriebene Flurförderzeuge sind hingegen nahezu ohne Einschränkungen für den Außeneinsatz geeignet – sofern ihre Bereifung für die Untergründe im Außenbereich geeignet ist. Flurförderzeuge mit verbrennungsmotorischem Antrieb dürfen sogar nur in Außenbereichen eingesetzt werden.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben B

Batterien für Flurförderzeuge

Elektrische Flurförderzeuge benötigen für ihren Betrieb eine Antriebsbatterie. Hierfür kommen häufig Lithium-Ionen-Akkus, Blei-Gel-Batterien, Blei-Vlies- oder Blei-Säure-Batterien zum Einsatz.

Die Batterietypen für Flurförderzeuge unterscheiden sich jeweils in ihrer Kapazität, den Ladezeiten und möglichen Ladezyklen, ihrer Lebensdauer und dem Umfang für Pflege und Wartung voneinander.

Batterieladegerät

Um die Fahrzeugbatterie von Flurförderzeugen auf- oder zwischenzuladen, ist ein integriertes oder externes Ladegerät passend zum Batterietyp nötig.

Für manche Batterietypen wie etwa Blei-Säure-Batterien ist für das Aufladen die Einrichtung einer Batterieladeanlage für Flurförderzeuge vorgeschrieben. Diese erfordert u. a. eine Entlüftungsanlage sowie diverse weitere Sicherheitsreinrichtungen.

Bauhöhe

Die Bauhöhe bezeichnet die größte Höhe eines Flurförderzeugs, gemessen vom Boden. Sie kann sich bei Flurförderzeugen mit Hochhubeinrichtung – abhängig vom Hubgerüst – verändern, je nachdem, ob der Mast ein- oder ausgefahren ist.

Bedienart

Flurförderzeuge können je nach Art und Bauweise auf verschiedene Arten bedient werden. Der grundsätzliche Unterschied ist hier die Bedienung im Mitgängerbetrieb oder Mitfahrerbetrieb:

  • Mitgängerbetrieb: Hierbei werden alle Lenk- und Bedienfunktionen mittels der Fahrzeugdeichsel durch eine bedienende Person ausgeführt, die mit dem Fahrzeug mitgeht.
  • Mitfahrerbetrieb: Hier werden alle Lenk- und Bedienfunktionen durch eine bedienende Person ausgeführt, die in einem geschützten Fahrerstand stehend oder sitzend mitfährt.

Zusätzlich ist bei manchen Flurförderzeugen auch die Bedienart im optionalen Mitgänger- oder Mitfahrerbetrieb möglich: Alle Lenk- und Bedienfunktionen werden entweder durch eine nebenhergehende oder mitfahrende Person ausgeführt. Als Arbeitsplatz im Mitfahrbetrieb dient eine klappbare oder fest installierte Standplattform.

Bereifung

Die Bereifung bezieht sich sowohl auf das Fahrwerk als auch die Räder- und Rollentypen sowie das Bereifungsmaterial von Flurförderzeugen. Die Bereifung ist ausschlaggebend dafür, wie leichtgängig, leise und stabil ein Flurförderzeug auf verschiedenen Untergründen läuft, welche Belastungen möglich sind und ob es in korrosiven, hygienesensiblen Umgebungen oder solchen mit elektrostatischer Aufladung eingesetzt werden kann.

Flurförderzeuge haben je nach Fahrzeugtyp ein 3-, 4- oder 5-Punkt-Fahrwerk, können über ein Antriebsrad, Stützräder und Gabelrollen sowie Lenkräder verfügen. Gängige Bereifungsmaterialien sind unter anderem Nylon, Polyurethan, Vollgummi oder Stahl.

Betriebsbremse

Die Betriebsbremse ist eine von zwei Fahrzeugbremsen bei Gabelstaplern. Während die Parkbremse per Handhebel bedient wird und das Fahrzeug im parkenden Zustand gegen ein Wegrollen sichert, verlangsamt die Betriebsbremse das Flurförderzeug im normalen Betrieb – falls gewünscht bis zum Stillstand. Sie wird per Pedal bedient und wirkt auf alle Räder des Staplers ein. Ihre Bremswirkung lässt sich somit durch abgestuften Druck auf das Pedal regulieren.

Betriebsstundenzähler

Ein Betriebsstundenzähler ermittelt die Gesamtzahl der Einsatzstunden eines Flurförderzeugs seit seiner Inbetriebnahme. Er erfasst die tatsächlich geleisteten Betriebsstunden aller Fahr- und Hubbewegungen. Diese dienen z. B. dazu, Wartungsarbeiten gemäß der vom Hersteller vorgegebenen Wartungsintervalle zu terminieren.

Blei-Gel-Batterie

Bei Blei-Gel-Batterien handelt es sich um eine Batterietechnik für Flurförderzeuge. Anders als Blei-Säure-Batterien muss bei diesen nicht regelmäßig Wasser nachgefüllt werden. Sie sind also wartungsfrei.

Blei-Säure-Batterie

Blei-Säure-Batterien sind bewährte Traktionsbatterien und gehören zu den häufig eingesetzten Batterien für Flurförderzeuge. Sie müssen regelmäßig mit destilliertem Wasser befüllt werden und benötigen zum Laden eine vorschriftsmäßig ausgestattete Ladeanlage.

Bodenfreiheit

Die Bodenfreiheit bezeichnet den geringsten Abstand zwischen dem Boden des Flurförderzeugs und einer ebenen Fahrbahn. Beim Betrieb des Flurförderzeugs muss die Bodenfreiheit bei jedem Einsatzfall groß genug sein, um ein Aufsetzen des Fahrzeugs auf der Fahrbahn auszuschließen – selbst beim Überfahren von Bodenunebenheiten, Ladebrücken oder Übergangsknicken.

Breitspurausführung

Mit Flurförderzeugen in Breitspurausführung lassen sich Paletten in Sondergrößen aufnehmen. Auch eine Queraufnahme von Euro-Paletten oder die Aufnahme geschlossener Paletten ist damit möglich. Bei diesen radunterstützten Flurförderzeugen umfahren die Radarme die Ladeeinheit; die zwischen den Radarmen angeordnete Gabel kann bis auf den Boden abgesenkt werden. Auf diese Weise ist es möglich, Paletten wie mit einem freitragenden Gabelstapler aufzunehmen.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben C

CE-Konformitätskennzeichnung

Jedes in Europa in den Verkehr gebrachte Flurförderzeug muss die Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG erfüllen. Diese schreibt unter anderem vor, dass Flurförderzeuge mit der CE-Konformitätserklärung versehen sein müssen. Die CE-Konformitätskennzeichnung zeigt an, dass ein Produkt den Sicherheitsvorschriften entspricht, die in der Europäischen Union für die jeweilige Produktgruppe gelten. Die Sicherheitsvorschriften betreffen bestimmte Anforderungen an das Material, die Herstellung und die Prüfung sowie Kennzeichnung der Produkte.

Sowohl im Inland produzierte als auch aus dem Ausland importierte Produkte, die in den Anwendungsbereich von EU-Richtlinien fallen, brauchen die CE-Konformitätskennzeichnung, damit sie innerhalb des EU-Wirtschaftsraums verkauft werden dürfen. Die Kennzeichnung wird vom Hersteller selbst oder einem in der EU ansässigen Bevollmächtigten angebracht.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben D

Deichsel

Bei Flurförderzeugen im Mitgängerbetrieb und kombiniertem Mitgänger-/Mitfahrerbetrieb dient die Deichsel als Zug- und Lenkvorrichtung. An ihr sind alle Bedienelemente für den Betrieb des jeweiligen Flurförderzeugs angebracht. Meist sind die Bedienelemente beidhändig zu nutzen.

Doppelstockbeladung

Bei Hochhubwagen mit Doppelstockfunktion erlaubt der zusätzliche Radarmhub die Aufnahme von zwei Europaletten übereinander – ohne druckempfindliches Transportgut auf der unteren Palette zu beschädigen.

Dreifach-Teleskop-Hubgerüst

Bei Flurförderzeugen mit Dreifach-Teleskop-Hubgerüst mit Zusatzhub (DZ-Mast) – auch Triplexmast genannt – ist das Hubgerüst bis zu dreifach teleskopierbar. Somit kann es die dreifache Hubhöhe des Außenmastes erreichen und ermöglicht große Hubhöhen bei relativ kleiner Bauhöhe. Diese Hubgerüstart ist damit besonders vielseitig einsetzbar.

Duplexmast

Der Duplexmast – auch Zweifach-Hubgerüst genannt – ist ein zweifach hebendes Hubgerüst, das teleskopiert. Diese Mastart gibt es in zwei Ausführungen: als Zweifach-Teleskop-Hubgerüst (ZT-Mast) und als Zweifach-Teleskop-Hubgerüst mit Zusatzhub (Freihub) (ZZ-Mast).

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben E

Edelstahl-Hubwagen

Edelstahl-Hubwagen sind besonders langlebig, korrosionsbeständig, rostfrei und unempfindlich gegenüber Nässe, Säuren und Laugen oder aggressiven Gasen. Die widerstandsfähige Oberfläche und die reinigungsgerechte Konstruktion ermöglichen es, die Flurförderzeuge auch mit Hochdruckreinigern hygienisch zu säubern und die Ablagerung von Verunreinigungen zu verhindern.

Damit entsprechen die Modelle höchsten Hygienestandards und eignen sich ideal für Betriebe, in denen strenge Hygienevorschriften einzuhalten sind oder mit Gefahrstoffen hantiert wird. Mit einer Zusatzausstattung können Edelstahl-Hubwagen außerdem in ESD- oder ATEX-Schutzzonen (Zone 1 und 2 sowie Zone 21 und 22) eingesetzt werden.

Eigengewicht

Das Eigengewicht eines Flurförderzeugs bezeichnet das Gewicht des Fahrzeugs ohne Nutzlast und Bedienende, aber einschließlich aller Betriebsstoffe wie z. B. Hydrauliköl. Bei Hubwagen mit batterie-elektrischem Antrieb ist das Batteriegewicht immer Teil des Eigengewichts. Je nach Fahrzeugtyp kann das Eigengewicht stark variieren. Es muss beim Einsatz auf Zwischenböden oder auf Ladeflächen berücksichtigt werden.

Einfach-Hubgerüst

Das Einfach-Hubgerüst – zu denen die Hubgerüstarten des Simplexmastes und Monomastes zählen – verändert seine Bauhöhe nicht, auch wenn die Gabeln bis zur maximalen Hubhöhe angehoben werden. Diese Hubgerüstart für Hochhubwagen erreicht vergleichsweise nur geringe Hubhöhen.

Einlaufrollen

Die Einlaufrollen befinden sich in den Gabelspitzen der Gabelzinken eines Hubwagens und erleichtern das Ein- und Ausfahren in die Palette.

Elektro-Hubwagen

Mit einem elektrisch angetriebenen Hubwagen lassen sich schwere Lasten ergonomisch und kraftsparend aufnehmen, transportieren und umlagern. Die Elektro-Hubwagen sind dazu in zwei grundsätzlichen Ausführungen erhältlich:

  • Elektro-Handhubwagen sind solide Einstiegsmodelle im Mitgängerbetrieb, die ausschließlich für leichte Einsätze auf kurzen Strecken in Innenräumen bzw. je nach Modell in Innen- und Außenräumen (sofern trocken) geeignet sind.
  • Elektro-Niederhubwagen sind sowohl als Variante für den deichselgeführten Mitgängerbetrieb als auch den Mitfahrerbetrieb mit Seitsitz oder Fahrerstandplattform verfügbar.  Sie sind insgesamt leistungsfähiger als die elektrischen Handhubwagen und ermöglichen hohe Umschlaggeschwindigkeiten ohne Ermüdungserscheinungen bei der Bedienperson.

Elektro-Hochhubwagen

Elektro-Hochhubwagen ermöglichen nicht nur den ebenerdigen Warentransport, sondern auch den Vertikaltransport von Paletten und anderen Waren sowie deren Ein- und Ausstapeln in Regalen. Der Hub erfolgt dabei elektrisch. Anders als Gabelstapler benötigen die radarmunterstützten Elektro-Hochhubwagen kein Gegengewicht, da sich ihr Lastschwerpunkt innerhalb der Radbasis befindet. Das macht sie im Arbeitseinsatz sehr wendig und erlaubt auch den Einsatz in Lagergängen mit geringer Arbeitsgangbreite.

Elektro-Schlepper

Ein Elektro-Schlepper ist ein elektrisch angetriebenes Flurförderzeug, das speziell für das kraftsparende Ziehen und Bewegen von rollbaren Ladungsträgern wie zum Beispiel Anhängern oder Rollwagen konzipiert ist.

Elektro-Schlepper sind als ergonomische Ziehhilfen erhältlich, die als reine Mitgängergeräte konzipiert sind, sowie als E-Schlepper, die über einen Sitz- oder Stehplatz für Bedienende verfügen. Letztere können sogar zu Routenzügen kombiniert werden.

Diese Flurförderzeuge sind vielseitig einzusetzen und übernehmen Schlepparbeiten in Innen- und Außenbereichen. Dazu sind sie mit verschiedenen Kupplungssystemen kombinierbar.

Ersatzteilversorgung

Um die Betriebsbereitschaft und -sicherheit von Flurförderzeugen zu gewährleisten, ist eine optimale Ersatzteilversorgung durch den Hersteller wichtig. Dazu gehört, dass Originalersatzteile schnell und unkompliziert nachbestellt und passende Betriebsmittel wie etwa Hydrauliköle verfügbar sind.

Im Rahmen der Ersatzteilversorgung können auch technische Beratung und ein Einbau der Ersatzteile durch Servicepartner oder Techniker angeboten werden.

Explosionsgefährdete Bereiche

Sollen Flurförderzeuge in explosionsgefährdeten Bereichen – sogenannten Ex-Zonen – eingesetzt werden, benötigen sie dafür eine geeignete Ausstattung.

Gemäß den Anforderungen der EU-Richtlinie 2014/34/EU (ATEX) sowie der Norm DIN EN 1755 muss die Ausstattung dazu geeignet sein, Funkenflug und eine elektrostatische Aufladung zu verhindern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Fahrzeuge nicht zu einer Zündquelle in explosionsgefährdeten Bereichen werden.

Elektrostatisch leitfähige Werkstoffe für die Fahrzeugoberflächen und Bereifung verhindern Zündgefahren durch elektrostatische Aufladung. Gabelzinken aus Edelstahl oder Edelstahlhubwagen sind zur Vermeidung von Schlag- und Reibfunken optimal geeignet.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben F

Fahrantrieb

Bei Flurförderzeugen wird generell zwischen dem Antrieb für die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung, also dem Fahrantrieb, und dem Antrieb für das Anheben und Absenken der Hubeinrichtung, also dem Hubantrieb, unterschieden.

Der Fahrantrieb kann manuell erfolgen (d. h. das Flurförderzeug wird per Muskelkraft mithilfe der Deichsel geschoben oder gezogen) oder elektrisch: In diesem Fall wird der Fahrantrieb von einem elektrischen Fahrmotor übernommen.

Fahrgeschwindigkeit

Die erlaubten maximalen Fahrgeschwindigkeiten eines Flurförderzeugs hängen davon ab, ob es sich um Geräte mit Mitgängerbedienung, Fahrerstand oder Fahrersitz handelt.

Flurförderzeuge mit Mitgängerbedienung dürfen unbeladen und auf ebenem Boden nicht schneller als 6 km/h fahren. Für den Betrieb von Flurförderzeugen mit Mitfahrerbetrieb, die schneller als 6 km/h fahren, ist ein sogenannter Staplerschein erforderlich.

Fahrrichtungsschalter

Der Schalter ermöglicht, die Bewegungsrichtung des Flurförderzeugs zu bestimmen und zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zu wechseln. Er wird daher auch als Vor-/Zurück-Schalter bezeichnet.

Fahrrichtungsschalter sind in allen Flurförderzeugen verbaut, die mit einem Motor angetriebenen werden. Der Schalter kann über einen Bedienhebel mit der Hand oder wie bei Gabelstaplern mit Hilfe eines Fußpedals betätigt werden.

FEM-Prüfung

Die FEM 4.004-Prüfung von Flurförderzeugen dient der Unfallverhütung im Betrieb und ersetzt die frühere UVV-Prüfung. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen, jährlichen FEM-Prüfung werden Flurförderzeuge durch eine sachverständige Prüfperson auf Sicherheit, Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit kontrolliert und im Fall von Mängelfreiheit mit einer Prüfplakette versehen. Die Prüfung muss dokumentiert werden; die Dokumentation erfolgt in einem Prüfbuch.

Feststellbremse

Die Feststellbremse fixiert Flurförderzeuge mit einer Tragfähigkeit bis 2500 kg im Stand und verhindert so ein Wegrollen im Lade- oder Wartungszustand – auch unter Last und bei Bodenneigung. Sie sichert das Flurförderzeug also im Parkzustand. Die manuelle Bremse kann als Feststellbremse zwischen den Lenkrädern montiert sein. Ihr Bremsklotz wird in diesem Fall über eine Drehung (Move-Lock-Funktion) festgestellt.

In der Variante als Fahr- und Feststellbremse wird sie als Trommelbremse ausgeführt, die einseitig auf beide Lenkräder greift und über einen Hebel am Griff der Deichsel festgestellt und gelöst wird. Sie kann sowohl als normale Betriebsbremse während der Fahrt als auch als Feststellbremse im Stand verwendet werden. Neben der Sicherung des Flurförderzeugs gegen ein Wegrollen im Stand, kann die kombinierte Fahr- und Feststellbremse auch das Herunterziehen des Hubwagens auf Schrägen erleichtern. Die Feststellbremse lässt sich für Hubwagen mit Vollgummirädern und Polyurethan-Lenkrädern einsetzen. Sie ist auch für Modelle mit Schnellhub verfügbar.

Flächenbelastung

Die Flächenbelastung – und damit die Deckentragfähigkeit von Böden – hängt eng mit dem Eigengewicht von Flurförderzeugen und der maximal aufnehmbaren Last zusammen und wird in kg/m2 angegeben. Die Flächenbelastung – und damit der Bodendruck – ist auch relevant für die Standsicherheit des Flurförderzeugs sowie die Beschaffenheit der Untergründe, auf denen das Fahrzeug eingesetzt werden kann. Der Wert ist zudem wichtig, wenn Flurförderzeuge auf Zwischenböden eingesetzt werden (z. B. auf Lagerbühnen) und lässt sich mithilfe der Fahrzeugmaße errechnen.

Weitere Informationen dazu sowie die Berechnungsformeln finden Sie in unserem Ratgeber „Gabelstapler-Maße: diese Abmessungen sind wichtig“.

Flurförderzeug

Der Begriff „Flurförderzeuge“ (Abkürzung: FFZ) bezeichnet bewegliche Förder- und Transportmittel, die in der Intralogistik für den Transport, die Umlagerung, Kommissionierung sowie das Ein- und Ausstapeln palettierter Waren und anderen Lasten zum Einsatz kommen.  

In der Unfallverhütungsvorschrift DGUV 68 werden Flurförderzeuge und ihre spezifischen Merkmale detailliert definiert. Wesentlich ist unter anderem, dass sie mit Rädern auf dem Boden laufen und frei lenkbar sind.

Flurförderzeuge gibt es in verschiedenen Modellausführungen, die wiederum durch die VDI-Richtlinie 3586 klassifiziert werden. Hier werden sie unter anderem in Handgeräte, Elektro-Steh- und Elektro-Standgeräte sowie weitere Hauptgruppen eingeteilt.

Weiterführende Informationen zu Flurförderzeugen und den verschiedenen Flurförderzeugtypen lesen Sie in unserem Ratgeber „Was sind Flurförderzeuge? Fahrzeugarten und die Vorschriften“.

Freihub

Als Freihub wird die Hubhöhe eines Flurförderzeugs mit Hochhubeinrichtung bezeichnet, bis zu der sich das Lastaufnahmemittel nach oben bewegen kann, ohne dass sich dadurch die Bauhöhe des Hubgerüstes verändert. Je nach Hubgerüst-Art kann der Freihub variieren.

Ein niedriger Freihub ist ausreichend, um eine Palette bodenfrei anzuheben und zu verfahren, ohne dass sich hierbei die Bauhöhe verändert. Ein großer Freihub wird hingegen nötig, wenn bei geringen Deckenhöhen gestapelt werden muss, beispielsweise in Containern, geschlossenen Eisenbahn-Güterwagen oder Kellergeschossen.

Freitragendes Flurförderzeug

Als freitragende Flurförderzeuge werden Gabelstapler bezeichnet, die Lasten außerhalb der Radbasis aufnehmen, horizontal und vertikal transportieren und absetzen. Sie unterliegen damit dem Hebelgesetz und benötigen ein Gegengewicht am Heck für die nötige Standsicherheit. Das Gegengewicht wird rückseitig am Gabelstapler angeschraubt, eingehängt oder angeschweißt. Bei Elektro-Gabelstaplern bildet die Antriebsbatterie bereits einen Teil des Gegengewichts. 

Freitragende Flurförderzeuge besitzen keine Radarme und können daher nicht nur eng an Maschinen oder Regale heranfahren, sondern auch Lasten ohne Unterfahrmöglichkeit aufnehmen.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben G

Gabelrollen

Gabelrollen, auch Lastrollen genannt, findet man vor allem an Handhubwagen, Elektro-Hubwagen und Hochhubwagen. Bei Handhubwagen und Elektro-Hubwagen sind sie an der vorderen Unterseite der Gabelzinken angebracht, bei Hochhubwagen in den Radarmen.

Gabelrollen werden auch als Tandemrollen angeboten. Die Doppelrollen erleichtern das Überwinden von Bodenunebenheiten, sorgen für eine bessere Lastverteilung und mehr Stabilität.

Gabelstapler

Bei Gabelstaplern befindet sich der Lastschwerpunkt weit vorne (und nicht mittig der Radbasis wie bei Hochhubwagen): Das Gewicht des Fahrzeugs bildet auf diese Weise ein Gegengewicht zur Last, die auf die Staplergabeln aufgeladen wird. Daher werden Gabelstapler auch als Frontstapler oder Gegengewichtsstapler bezeichnet. Je nach Fahrzeugtyp werden die mit einer Fahrerkabine ausgestatteten Gabelstapler elektrisch oder verbrennungsmotorisch (Gas, Diesel) angetrieben.

In der Praxis liegen die Einsatzbereiche der vielseitigen und belastbaren Flurförderzeuge beim Transport von palettierten Waren und beim Be- und Entladen von Fahrzeugen. Mit entsprechender Ausstattung sind sie aber auch für Außeneinsätze oder Spezialräume wie Kühlhallen oder Hygieneräume geeignet.

Die Flurförderzeuge können mit Anbaugeräten für Gabelstapler ergänzt und so für Spezialaufgaben eingesetzt werden. Der größere Wendekreis der Stapler sollte bei der Lagerplanung berücksichtigt werden.

Gabelträger

Der Gabelträger ist ein am Hubgerüst von Staplern oder Hochhubwagen montierter Hubschlitten, der an diesem auf- und abwärts bewegt werden kann. Am Gabelträger werden Lastaufnahmemittel wie Gabelzinken befestigt, die die eigentliche Last aufnehmen. Zusammen bilden sie die Gabel des Flurförderzeugs.

Gabelverlängerung

Anders als bei Gabelzinken mit Sondergabellängen, die bereits werkseitig in einer bestimmten Länge gefertigt werden, handelt es sich bei Gabelverlängerungen um nachrüstbare Anbaugeräte für Gabelstapler. Diese werden einfach auf die Staplergabel aufgelegt oder -geschoben und mit einem Sicherungsbügel am Gabelrücken fixiert.

Gabelverlängerungen sind eine flexible Lösung, wenn nur gelegentlich Paletten, Gitterboxen oder Waren in Übergröße transportiert werden.

Gabelzinken

Bei Gabelzinken handelt es sich um das am häufigsten verwendete Lastaufnahmemittel, über das palettierte Waren aufgenommen werden.

Gabelzinken werden üblicherweise in Standardgabelabmessungen mit einer Standardgabellänge und Standardgabeltragbreite angeboten. Für bestimmte Flurförderzeug-Modelle sind jedoch auch Gabelzinken in Sondergabellänge und Sondergabeltragbreite erhältlich: Mit kurzen Gabelzinken oder schmaler Gabeltragbreite werden u. a. Halb- oder Viertelpaletten aufgenommen, besonders lange Gabelzinken oder eine extrabreite Gabeltragbreite eignen sich wiederum für die Aufnahme von mehreren Paletten gleichzeitig oder zur Queraufnahme von Paletten.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben H

Handhubwagen

Handhubwagen sind ideal für den horizontalen Transport und die Umlagerung von palettierten Gütern oder Transport- und Gitterboxen. Sie können einfach bedient werden und sind unkompliziert in Funktion, Betrieb und Wartung.

Die Handhubwagen werden ausschließlich manuell bedient, sodass ein hoher Kraftaufwand für die Fahr- und Hub-Bewegungen aufgebracht werden muss. Damit erreichen sie nur eine geringe Umschlagsgeschwindigkeit im Vergleich zu Hubwagen mit elektrischem Antrieb.

Hochhubwagen

Hochhubwagen gehören zu den radarmunterstützten Flurförderzeugen, die Güter nicht nur horizontal transportieren, sondern auch in der Höhe ein- und auslagern können. Dazu sind sie mit verschiedenen Hubgerüstarten erhältlich, die sich in ihren Nenntragfähigkeiten und maximal erreichbaren Hubhöhen unterscheiden.

Im Gegensatz zu Gabelstaplern benötigen Hochhubwagen für die Aufnahme von Lasten jedoch kein Gegengewicht, da sich der Lastschwerpunkt innerhalb der Radbasis befindet. Dadurch haben sie ein geringeres Eigengewicht und eine kürzere Fahrzeuglänge. Das macht sie im Arbeitseinsatz sehr wendig und erlaubt auch den Einsatz in Lagergängen mit geringer Arbeitsgangbreite.

Hochhubwagen sind mit semi-elektrischem und vollelektrischem Antrieb erhältlich.

Hub

Als Hub wird der vertikale Weg des Lastträgers vom abgesenkten Zustand bis zur höchsten Stelle im angehobenen Zustand bezeichnet – gemessen jeweils an der Oberkante des Lastträgers (z. B. der Gabel oder Plattform).

Hubantrieb

Bei Flurförderzeugen wird generell zwischen dem Antrieb für das Anheben und Absenken der Hubeinrichtung (dem Hubantrieb) und dem Antrieb für die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung (dem Fahrantrieb) unterschieden.

Der Hubantrieb kann manuell oder elektrisch erfolgen: In letzterem Fall wird der Hub von einem elektrischen Hubmotor übernommen.

Hubgerüst

Das Hubgerüst ist ein wesentlicher Bestandteil aller Flurförderzeuge mit Hochhubeinrichtung und dient der vertikalen Führung des Hubschlittens mit dem Lastträger und der Last.

Grundsätzlich besteht jedes Hubgerüst aus einem feststehenden, äußeren Hubrahmen sowie einem Gabelträger. Mehrfachhubgerüste bestehen aus dem äußeren Hubgerüstrahmen und einem oder mehreren inneren, teleskopierbaren Masten.

Nach ihrer Bauart unterteilt man Hubgerüste in

  • Monomast (Einfachmast)
  • Simplexmast (Einfachmast)
  • ZT-Mast (Duplexmast): Zweiteiliger-Teleskopmast
  • ZZ-Mast (Duplexmast): Zweiteiliger-Teleskopmast mit Zusatzhub (Freihub)
  • DZ-Mast (Triplexmast): Dreiteiliger-Teleskopmast mit Zusatzhub (Freihub)

Man unterscheidet Hubgerüste mit niedrigem Freihub (ca. 100 mm) und mit sehr hohem Freihub. Hubgerüste mit diesem Zusatzhub verfügen über einen zweiten Hubzylinder.

Weiterführende Informationen zu Hubgerüst-Arten und ihren spezifischen Eigenschaften lesen Sie in unseren Ratgebern „Hubgerüst-Arten für Hochhubwagen im Überblick“ und Hubgerüst-Arten für Stapler.

Hubhöhe

Der auch als maximale Hubhöhe bezeichnete Wert gibt den größten Abstand vom Boden bis zur höchsten Lage des Lastaufnahmemittels (Oberkante der Gabel oder der Plattform) im gehobenen Zustand an.

Hubgeschwindigkeit

Die Hubgeschwindigkeit bei Flurförderzeugen meint die Geschwindigkeit, mit der die Gabel angehoben oder abgesenkt werden kann.

Die Hubgeschwindigkeit bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der das Lastaufnahmemittel das vertikale Anheben und Absenken bewältigt. Sie wird von der Leistungsfähigkeit des Hubmotors bestimmt und ob mit oder ohne Last gehoben wird.

Hydraulikpumpe

Fast alle Flurförderzeuge sind mit einer Hydraulikanlage / Hydraulikpumpe ausgestattet, die zum Heben der Last eingesetzt wird. Das Anheben der Last erfolgt entweder manuell über Pumpschläge mit der Deichsel oder elektrisch per Knopfdruck. Bei manuellen Hubwagen hängt die Leistungsfähigkeit der Hydraulikpumpe von der Hubhydraulik des Flurförderzeugs ab und bestimmt unter anderem die Anzahl der erforderlichen Pumpenschläge bis zur maximalen Hubhöhe sowie die Kraft, die beim manuellen Pumpen aufgewendet werden muss.

Hydraulik-Stapler

Hydraulik-Stapler verfahren und lagern Lasten bis maximal 1500 kg ein und aus. Die Flurförderzeuge werden ausschließlich manuell mit der Deichsel verfahren oder über Rohrschiebebügel, die in Griffhöhe angebracht sind. Das Heben und Senken der Last erfolgt durch eine hydraulische Pumpe. Hydraulik-Stapler sind besonders robust, langlebig und wartungsarm.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben I

Initialhub

Der Initialhub – auch als Radarmhub bezeichnet – ist ein Zusatzhub, der der Vergrößerung der Bodenfreiheit unter den Radarmen von Hochhubwagen dient. Hierfür werden die Radarme des Flurförderzeugs gleichmäßig angehoben. Der Initialhub arbeitet unabhängig vom Masthub und dient dem Überwinden von Bodenunebenheiten, Überfahrblechen oder Ladebrücken.

Inneneinsatz

Die meisten Flurförderzeuge sind für den Inneneinsatz konzipiert. Sie spielen ihre jeweiligen Vorteile in trockenen, gleichmäßig temperierten Räumen sowie auf ebenem Untergrund optimal aus.

Für Innenräume mit Spezialanforderungen müssen Flurförderzeuge jedoch über bestimmte Ausstattungen und Funktionen verfügen – etwa, wenn Rampen oder Steigungen überfahren werden müssen, oder wenn die Flurförderzeuge in Tiefkühllagern oder hygienesensiblen Räumen oder auf Zwischenböden eingesetzt werden.

Flurförderzeuge, die mit Verbrennungsmotoren (Diesel, Gas) angetrieben werden, sind nicht für den Inneneinsatz geeignet: Da sie schädliche Emissionen im Betrieb freisetzen, dürfen sie ausschließlich in Außenbereichen oder gut durchlüfteten Hallen verwendet werden.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben J

Jährliche Sicherheitsunterweisung zum Führen von Flurförderzeugen

Die jährliche Sicherheitsunterweisung für das Führen von Flurförderzeugen ist unter anderem durch das Arbeitsschutzgesetz und die Betriebssicherheitsverordnung vorgeschrieben und dient der Betriebssicherheit und Unfallvorbeugung.

Die Unterweisung ist für das Bedienen aller Flurförderzeuge mit Fahrersitz und Fahrerstand (auch mit Fahrgeschwindigkeiten von unter 6 km/h) sowie Mitgänger-Flurförderzeuge verpflichtend. Sie muss als Erstunterweisung vor dem erstmaligen Führen eines Flurförderzeugs erfolgen sowie im Abstand von 6 Monaten (für Jugendliche) bzw. 12 Monaten wiederholt werden. Die Erstunterweisung darf nur von einer dafür ausgebildeten Fachperson durchgeführt werden.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben K

Kühlhauseinsatz

Wenn ein Flurförderzeug in Kühl- oder Tiefkühlräumen eingesetzt werden soll, bestehen besondere Anforderungen an die Ausstattung der jeweiligen Fahrzeuge. Diese müssen so eingerichtet sein, dass die Kälte weder die Leistung der Antriebsbatterien noch die Funktionsfähigkeit der Fahrzeugelektronik oder anderer Komponenten schädigen kann.

Daher sind für den Kühl- oder Tiefkühlhauseinsatz geeignete Flurförderzeuge je nach Modell unter anderem aus rostfreiem Stahl gefertigt oder mit speziellen Hydraulikölen ausgestattet. Für elektrisch angetriebene Flurförderzeuge gibt es gesonderte Ausstattungspakete für den Kühlhauseinsatz.

Kundendienst

Spricht man in Verbindung mit Flurförderzeugen von Kundendienst, ist in der Regel der After-Sales-Service gemeint. Dazu zählen unter anderem Dienstleistungen wie Full-Service, FEM-Prüfung, Reparaturen, vorbeugende Wartungsarbeiten oder ein Sicherheitsservice. Viele Hersteller arbeiten hierzu mit lizensiertem Servicepersonal. Sie sind an regionalen Standorten erreichbar oder bieten Vor-Ort-Besuche an.

Unter anderem bietet die Jungheinrich AG verschiedene Services für Flurförderzeuge an.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben L

Ladehilfsmittel

Bei Ladehilfsmitteln handelt es sich um Arbeitsmittel, die das Aufnehmen und den Transport von Lasten mit Flurförderzeugen erleichtern, etwa indem sich Güter auf ihnen zu Ladeeinheiten zusammenfassen lassen. Typische Ladehilfsmittel sind etwa Paletten und Euro-Gitterboxen.

Lastaufnahmemittel

Lastaufnahmemittel werden benötigt, um Lasten aufzunehmen, zu transportieren und abzugeben. Die Lastträger sind entweder fest mit dem Flurförderzeug verbunden oder untereinander austauschbar. Die Lasten liegen dabei in der Regel auf oder in Ladehilfsmitteln wie Paletten und Gitterboxen.

Lastaufnahmemittel für Flurförderzeuge bestehen meist aus dem Lastschlitten und dem Lastträger, etwa den Gabelzinken. Beispiele für Lastaufnahmemittel sind Gabelzinken, Plattformen Teleskopgabeln und Dorne sowie weitere Anbaugeräte.

Lastschwerpunkt

Als Lastschwerpunkt bezeichnet man bei Flurförderzeugen den Abstand vom Gabelrücken bis zum Mittelpunkt der Last.

Lastschwerpunktabstand

Der Lastschwerpunktabstand ist bei Flurförderzeugen der Abstand vom Gabelrücken bis zum Lastschwerpunkt. Dabei wird die Last würfelförmig und gleichmäßig verteilt angenommen. Der Lastschwerpunktabstand spielt eine Rolle beim Festlegen der Nenntragfähigkeit – etwa, wenn die Tragfähigkeit von Staplern, Hochhubwagen und Hubwagen bestimmt werden muss.

Lenkräder

Durch die Lenkräder beeinflusst man gezielt die Fahrtrichtung von deichselgeführten Flurförderzeugen. Anders als Gabelrollen sind Lenkräder schwenkbar und somit für das Lenken und Manövrieren des Flurförderzeugs verantwortlich.

Lithium-Ionen-Batterie

Die Motoren von elektrischen Flurförderzeugen werden häufig mit Lithium-Ionen-Akkus angetrieben. Die leistungsfähigen Energiespeicher weisen eine sehr hohe Energiedichte bei gleichzeitig kompakter Bauweise auf. Kurze Ladezeiten und die Möglichkeit, die Akkumulatoren jederzeit und ohne Memory-Effekt zwischenzuladen, machen sie zu einer begehrten Batterietechnologie für Flurförderzeuge, die im Mehrschichtbetrieb eingesetzt werden.

Im Vergleich zu Blei-Säure-Batterien und Blei-Gel-Batterien haben Lithium-Ionen-Batterien zudem eine längere Lebensdauer und sind wartungsfrei.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben M

Mitgängerbetrieb

Der Mitgängerbetrieb ist eine Bedienart für Flurförderzeuge. Hierbei werden alle Lenk- und Bedienfunktionen durch eine mit dem Fahrzeug mitgehende bedienende Person mittels der Fahrzeugdeichsel ausgeführt.

Mitfahrerbetrieb

Der Mitfahrerbetrieb ist eine Bedienart für Flurförderzeuge. Hierbei werden alle Lenk- und Bedienfunktionen durch eine mitfahrende Person ausgeführt, die in einem geschützten Fahrerstand steht oder sitzt.

Bei Flurförderzeugen mit kombiniertem Mitgänger- oder Mitfahrerbetrieb dient eine klappbare oder fest installierte Fahrerstandplattform als Arbeitsplatz im Mitfahrerbetrieb.

Mitnahme-Stapler

Diese Flurförderzeuge sind speziell für die Mitnahme in Transportfahrzeugen konzipiert und erleichtern das Be- und Entladen etwa von Lkw oder Transportern vor Ort. Mitnahme-Stapler gibt es in zwei Ausführungen:

  • Selbstverladende Mitnahmestapler: Diese mobile Verladelösung für Paletten ist speziell für den flexiblen Einsatz in Transportfahrzeugen bis 7,5 t Gesamtgewicht geeignet. Der selbstverladende Stapler hebt sich mit minimaler Unterstützung der Bedienenden selbst in die Ladefläche.
  • Mitnahme-Stapler für Lkw: Dieser Mitnahme-Stapler wird am LKW-Heck montiert und ermöglicht es dem Fahrpersonal, die Ladung selbstständig zu be- und entladen, ohne auf Hilfsmittel oder externes Personal angewiesen zu sein.

Monomast

Bei einem Monomast handelt es sich um einen schmalen, einsäuligen Standmast, der immer in der Mitte des Flurförderzeugs verbaut ist. Die Bauhöhe des Masts bleibt während des Hubvorgangs unverändert, da der Hubschlitten direkt im Standmast nach oben fährt.

Nur, wenn die maximale Hubhöhe erreicht wird, erhöht sich bei dieser Hubgerüstart für Hochhubwagen die Bauhöhe durch den Gabelträgeraufbau geringfügig.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben N

Nenntragfähigkeit

Die Nenntragfähigkeit bezeichnet die Belastungshöchstgrenze eines Flurförderzeugs bzw. dessen lastaufnehmender Elemente – zum Beispiel Gabelzeuge oder Winkelelemente, aber auch Felgen und Reifen. Die Belastungshöchstgrenze wird in Kilogramm bemessen, wobei dynamische Kräfte nicht beachtet werden. Die Nenntragfähigkeit ist bei bestimmten Norm-Hubhöhen und genormten Lastschwerpunktabständen zu ermitteln und muss auf dem Typenschild ausgewiesen werden.

Die Nenntragfähigkeit und die tatsächliche Tragfähigkeit für Stapler, Hochhubwagen und Hubwagen hängen voneinander ab und müssen deshalb immer zusammen betrachtet werden.

Not-Aus-Schalter

Der Not-Aus-Schalter ist bei jedem elektrischen Flurförderzeug zentral auf dem Fahrzeug angeordnet. Der Notausschalter dient der sofortigen Unterbrechung der Stromzufuhr und damit der Abschaltung aller elektrischen Funktionen (wie z. B. der Hub- und Senkfunktion). Der Not-Aus-Schalter muss durch seine Farbgebung im Gefahrenfall schnell und intuitiv erkannt werden.

Die Schalter sind darüber hinaus auch für Batterieladeanlagen verpflichtend: Hier wird nach dem Betätigen des Schalters der Ladevorgang der Flurförderzeug-Batterie sofort unterbrochen.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben P

Proportionalhydraulik

Die Proportionalhydraulik – auch als Proportionalsteuerung bezeichnet – erlaubt ein besonders feinfühliges Anheben, Absenken und Absetzen von Lasten im Regal oder auf dem Boden. Die Funktion ist wichtig für die Handhabung von empfindlichen oder zerbrechlichen Waren.

Prüfnachweis für Flurförderzeuge

Im Rahmen der FEM-Prüfung für Flurförderzeuge sind Betriebseigner dazu verpflichtet, Nachweise über die Prüfung zu führen. Dazu gehört beispielsweise, die Prüfungsergebnisse in einem Prüfbuch festzuhalten. Dieses muss Datum und Umfang der Prüfung ebenso enthalten wie festgestellte Mängel oder eventuell noch ausstehende Teilprüfungen.

Zudem muss die Prüfperson in der Dokumentation beurteilen, ob das begutachtete Flurförderfahrzeug weiterbetrieben werden darf. Angaben über mögliche Nachprüfungen sind im Prüfbuch ebenso einzutragen wie Name und Anschrift der Prüfperson.

Flurförderzeuge, für die im Rahmen der Prüfung keine Mängel festgestellt wurden, erhalten im Anschluss eine Prüfplakette. Auf dieser sind das Prüfdatum sowie die Gültigkeit bis zur nächsten Prüfung vermerkt.

Punktbelastung

Anders als die Flächenbelastung, die sich auf die Tragfähigkeit von Zwischenböden bezieht, hängt die Punktbelastung mit der generellen Eignung von Böden für die Verwendung mit Flurförderzeugen zusammen. Der Wert wird in kg/cm² angegeben.

Ein Untergrund ist dann geeignet, wenn er die punktförmige Bodenbelastung, die über die Reifenaufstandsflächen des Flurförderzeugs wirkt – auch als spezifischer Raddruck bezeichnet – verformungsfrei aufnehmen kann. Untergründe, für die die Punktbelastung beachtet werden muss, sind z. B. Holz, Vinyl oder Keramik.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber „Gabelstapler-Maße: diese Abmessungen sind wichtig“.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben R

Radarmhub

Der Radarmhub – auch als Initialhub bezeichnet – ist ein Zusatzhub, der der Vergrößerung der Bodenfreiheit unter den Radarmen von Hochhubwagen dient. Hierfür werden die Radarme des Flurförderzeugs gleichmäßig angehoben. Der Radarmhub arbeitet unabhängig vom Masthub und dient dem Überwinden von Bodenunebenheiten, Überfahrblechen oder Ladebrücken.

Radarmunterstütztes Flurförderzeug

Gegengewichtsstapler nehmen Lasten freitragend auf, transportieren und heben sie. Radarmunterstützte Flurförderzeuge mit Hochhubeinrichtung funktionieren anders: Sie nehmen die Last innerhalb der Radbasis auf. Dadurch benötigen sie kein Gegengewicht und haben verglichen mit freitragenden Staplern weniger Eigengewicht.

Rampenkomfort

Der Rampenkomfort ist eine Betriebsfunktion bei Hochhubwagen und erhöht die Anwendungsflexibilität speziell auf unebenen Böden, bei Schwellen und Rampenübergängen. Die Funktion wird an der Deichsel aktiviert. Dadurch drücken sich die Lastrollen nach unten, sodass sich der Hochhubwagen leicht schräg stellt.

Im vorderen Bereich der Radarme erhöht sich auf diese Weise die Bodenfreiheit. Leichte Unebenheiten und Steigungsknicke bis 14 % werden mithilfe des Rampenkomforts bequem überwunden. Die leichte Rückneigung bringt die Last dabei in eine sichere Schwerpunktlage.

Resttragfähigkeit

Die Resttragfähigkeit ist die Tragfähigkeit, die aufgrund von Tragfähigkeitseinschränkungen von der Nenntragfähigkeit verbleibt. Diese Einschränkungen entstehen beispielsweise durch einen größeren Lastschwerpunktabstand oder bei großer Hubhöhe. Die Resttragfähigkeiten ermittelt der Hersteller durch statische Tests, bei denen die dynamischen Kräfte simuliert werden.

Die verbleibenden Resttragfähigkeiten werden auf einem Tragfähigkeitsschild am Flurförderzeug ausgewiesen, das im Sichtbereich der Bedienperson angeordnet sein muss.

Weiterführende Informationen zur Nenn- und Resttragfähigkeit finden Sie in unserem Ratgeber „Tragfähigkeit bei Staplern, Hochhubwagen und Hubwagen – Lasten richtig dimensionieren“.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben S

Scherenhubwagen

Scherenhubwagen – auch Scherengabelhubwagen genannt – verfügen über zwei Gabelzinken, einen Scherenmechanismus zum Anheben der Gabeln, seitliche Stabilisatoren und einen in Abhängigkeit von der Hubhöhe variierenden Radstand.

Die Flurförderzeuge verfügen über zwei praktische Funktionen: Mit ihnen lassen sich zum einen palettierte Güter oder Gitterboxen bis 1500 kg über kurze Distanzen transportieren. Zum anderen bieten Scherenhubwagen eine handhydraulisch oder elektrohydraulisch höhenverstellbare Arbeitsfläche bis ca. 800 mm Höhe (modellabhängig). Dadurch lassen sie sich auch als Hubtisch, Arbeits- und Bereitstelltisch oder Werkbank einsetzen.

Schleichfahrttaster

Der Schleichfahrttaster bei Flurförderzeugen ermöglicht das sichere Fahren mit hochgestellter Deichsel. Ist der Modus aktiviert, fährt das Fahrzeug mit automatisch stark reduzierter Geschwindigkeit und ermöglicht so ein sicheres Rangieren auch auf engstem Raum.

Schmiernippel

Ein Schmiernippel – oder Abschmiernippel – ist ein kleiner Einfüllstutzen, über den das Lager eines Hubwagens mittels einer Fettpresse mit Schmierstoff versorgt werden kann. Die Schmiernippel dienen damit der vereinfachten Wartung und erleichtern das Nachfetten.

Schnellhub

Der Schnellhub ist für Flurförderzeuge mit manuellem Hub und für Lasten bis maximal 120 kg verfügbar. Die Funktion ermöglicht es, die Palette mit nur drei Deichselschlägen bodenfrei und damit verfahrbereit anzuheben und mit wenigen zusätzlichen Pumpschlägen die maximale Hubhöhe zu erreichen.

Der Schnellhub spart damit Zeit und Kraft im täglich Paletten-Handling und ist besonders vorteilhaft, wenn viele Leerpaletten oder Paletten mit geringer Last angehoben und verfahren werden müssen.

Senkgeschwindigkeit

Die Senkgeschwindigkeit bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der das Lastaufnahmemittel den vertikalen Weg beim Absenken mit oder ohne Last zurücklegt.

Die Senkgeschwindigkeit wird im Gegensatz zur Hubgeschwindigkeit im Typenblatt für alle Hubwagen ausgewiesen – auch für Hubwagen mit manuellem Hub. Bei Flurförderzeugen mit elektrischem Hub erfolgt das Absenken per Knopfdruck, bei Hubwagen mit manuellem Hub über den Absenkhebel am Handgriff.

Einige Handhubwagen verfügen über ein spezielles Absenkventil für besonders feinfühliges und dosiertes Absenken.Für das sanfte und feinfühlige Absetzen von Lasten bieten hingegen einige Elektro-Hochhubwagen eine 2-stufige Senkgeschwindigkeit.

Simplexmast

Der Simplexmast – auch Einfach-Hubgerüst genannt – verändert seine Bauhöhe auch bei bis zur maximalen Hubhöhe angehobenen Gabeln nicht. Diese Hubgerüstart für Hochhubwagen erreicht vergleichsweise nur geringe Hubhöhen.

Standsicherheit

Die Standsicherheit bezeichnet die Kippsicherheit eines Gabelstaplers mit oder ohne Last und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Konstruktion des Fahrzeugs, die Umgebung, in der das Flurförderzeug zum Einsatz kommt, und die Anforderungen, die es erfüllen muss.

Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber „Standsicherheit bei Gabelstaplern – das sollten Sie wissen“.

Staplerschein

Der Flurfördermittelschein, der umgangssprachlich Staplerschein genannt wird, ist für das Führen bestimmter Flurförderzeugtypen verpflichtend und soll z. B. das sichere Fahren von Gabelstaplern gewährleisten. Generell ist er für das Führen aller Flurförderzeuge – mit kombinierter Mitgänger- und Mitfahr-Gelegenheit oder im reinen Mitfahrbetrieb – nötig, die Fahrgeschwindigkeiten von mehr als 6 km/h erreichen.

Um den Staplerschein absolvieren zu können, sind der Nachweis der psychischen und physischen Eignung durch medizinisches Personal sowie ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich. Nachdem die Ausbildung zum Erwerb des Staplerscheins nach einer bestandenen Prüfung bescheinigt wurde, ist die Teilnahme an einer jährlichen Unterweisung zum Führen von Flurförderzeugen verpflichtend, damit dieser seine Gültigkeit behält.

Für Flurförderzeuge mit Teleskopfunktion (Teleskopstapler) ist eine Zusatzausbildung zum Staplerschein nötig. Sollen staplerscheinpflichtige Flurförderzeuge im Straßenverkehr eingesetzt werden, muss darüber hinaus ein Führerschein der Klasse L oder T vorhanden sein.

Handelt es sich bei dem Flurförderzeug um ein Mitgänger-Gerät, ist jedoch kein Stapler-Führerschein nötig. Gemäß § 4 UVV und § 7 Abs. 2 der DGUV Vorschrift 68 „Flurförderzeuge“ müssen Arbeitgebende allerdings alle Mitarbeitenden, die mit dem Flurförderzeug arbeiten werden, zum Arbeitsschutz und über Sicherheitsaspekte schulen.

Steigfähigkeit

Die Steigfähigkeit ist die Angabe der zulässigen Steigung, die ein Flurförderzeug befahren darf. Der Wert wird in Prozent angegeben. Bei elektrischen Flurförderzeugen wie Elektro-Hubwagen unterscheidet man zwischen der Steigfähigkeit des Motors (mit oder ohne Last) und der maximalen Steigfähigkeit der Konstruktion, damit diese z. B. nicht auf einer Rampe aufsetzt.

Ohne Last ist die Steigfähigkeit generell höher als mit Last.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben T

Tandemrollen

Die Gabelrollen von Flurförderzeugen können je nach Ausführung mit Einfach-Rollen oder Tandemrollen ausgestattet sein. Die Tandembereifung wird dabei vorwiegend für Modelle eingesetzt, die besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind.

Diese Doppelrollen verteilen das Gewicht besser, weshalb sie sich vor allem bei Einsätzen auf unebenen Böden, zum Überwinden von Bodenschwellen und ähnlichem eignen: Dies führt zu einer hohen Laufruhe und Stabilität beim Verfahren der Last und reduziert auch den Verschleiß der einzelnen Rolle.

Teleskop-Hubgerüst

Der Begriff ist eine Sammelbezeichnung für teleskopierbare Hubgerüst-Arten bei Hochhubwagen und Gabelstaplern. Zu den teleskopierbaren Hubgerüst-Typen gehören das Zweifach-Teleskop-Hubgerüst (Duplexmast) und das Dreifach-Teleskop-Hubgerüst (Triplexmast).  

Bei beiden Arten sind der Innenmast (Duplexmast) bzw. beide Innenmasten (Triplexmast) beweglich und können ausgefahren (teleskopiert) werden. Dadurch verändert sich die Bauhöhe des Flurförderzeugs. Modelle mit Teleskop-Hubgerüsten erreichen große Hubhöhen und können mit einem Zusatzhub (Freihub) ausgestattet sein.

Tragfähigkeit

Die Tragfähigkeit eines Flurförderzeugs bezeichnet das Lastgewicht, das maximal mit dem Fahrzeug bzw. mit seinen lasttragenden Elementen aufgenommen werden kann. Wichtig ist, hier zwischen der Nenntragfähigkeit und der wirklichen (tatsächlichen) Tragfähigkeit (Resttragfähigkeit) zu unterscheiden.

Weitere Informationen dazu, wie sich beide Werte unterscheiden und worauf bei der Ermittlung der Belastungsgrenze zu achten ist, lesen Sie in unserem Ratgeber „Tragfähigkeit bei Staplern, Hochhubwagen und Hubwagen – Lasten richtig dimensionieren“.

Von Tragfähigkeit spricht man bei allen Flurförderzeugen, außer bei Niederhubwagen und Elektro-Schleppern. Bei Niederhubwagen verwendet man den Begriff der Nennlast, bei E-Schleppern den der Zugkraft und der Anhängelast. Hersteller müssen die Nenntragfähigkeit des Flurförderzeugs auf dem Typenschild angeben.

Tragfähigkeitsschild

Auf dem Tragfähigkeitsschild ist die wirkliche (tatsächliche) Tragfähigkeit anzugeben, während auf dem Typenschild in der Regel nur die Nenntragfähigkeit ausgewiesen sein muss.

Die Angaben auf dem Tragfähigkeitsschild erfolgen in Form einer Tabelle oder eines Diagramms. Dabei müssen die Last in Kilogramm und die Hubhöhe sowie der Lastschwerpunktabstand in Millimetern abgedruckt sein. Das Tragfähigkeitsschild ist im Blickfeld der Bedienenden und dicht am Typenschild anzubringen.

Triplexmast

Der Triplexmast (auch: Dreifach-Teleskop-Hubgerüst mit Zusatzhub (DZ-Mast)) ist ein teleskopierbares Hubgerüst für Hochhubwagen und kann die dreifache Hubhöhe des Außenmastes erreichen. Mit dem Triplexmast werden bei kleiner Bauhöhe besonders große Hubhöhen erreicht.

Flurförderzeuge mit Triplexmast sind über einen zusätzlichen Hubzylinder standardmäßig mit einem besonders großen Freihub ausgestattet.

Typenschild

Das Typenschild weist die Nenntragfähigkeit des Flurförderzeugs aus. Diese ist bei bestimmten Norm-Hubhöhen und genormten Lastschwerpunktabständen zu ermitteln. Ergänzt wird das Typenschild durch das Tragfähigkeitsschild, das die wirkliche (tatsächliche) Tragfähigkeit angibt.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben U

UVV-Prüfung

Die UVV-Prüfung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsprüfung in Deutschland, die der Unfallverhütung am Arbeitsplatz dient. UVV steht für „Unfallverhütungsvorschriften“: Diese werden durch die Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geregelt und gelten für betrieblich genutzte Fahrzeuge, Krananlagen und Hebezeuge, Leitern und viele weitere verschiedene Arbeitsmittel und Maschinen.

Für Flurförderzeuge ist die UVV-Prüfung durch die FEM-Prüfung nach FEM 4.004 ersetzt worden.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben Ü

Übergangsknick

Ein Übergangsknick bezeichnet die kritische Stelle beim Übergang zwischen zwei unterschiedlich geneigten Fahrabschnitten, sowie den Wechsel von einer horizontalen Strecke zu einer Steigung und umgekehrt (z. B. Rampen, Überladebrücken, Bodenschwellen etc.).

Beim Einsatz von Flurförderzeugen kann ein Übergangsknick ein wichtiger sicherheitstechnischer Aspekt sein. Hier ist darauf zu achten, dass das Fahrzeug über eine ausreichende Bodenfreiheit verfügt, damit es beim Überfahren nicht aufsetzt oder beschädigt wird.

Überladebrücken

Überladebrücken – auch als Verladebrücken bezeichnet – sind praktische technische Ausrüstungen in der Logistik für den Niveauausgleich und der Spaltüberbrückung zwischen Gebäuden und Fahrzeugen. Sie ermöglichen das Be- und Entladen von Lkw mit Flurförderzeugen und helfen dabei, Höhenunterschiede oder den Spalt zwischen einem Lkw oder Anhänger und der Laderampe eines Lagers auszugleichen.

Beim Befahren einer Überladebrücke mit Flurförderzeugen ist darauf zu achten, dass diese über die nötige Bodenfreiheit verfügen, damit sie auf der Brücke nicht aufsetzen oder beschädigt werden.

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben V

VDI-Richtlinie

VDI-Richtlinien bilden ein technisches Regelwerk, das vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) erarbeitet und herausgegeben wird. Die Richtlinien sind wichtige Standards in der deutschen Technik- und Ingenieurspraxis und basieren auf praktischen Erfahrungen sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen.

VDI-Richtlinien sind demnach keine Gesetze, sondern Empfehlungen, die den aktuellen Stand der Technik widerspiegeln. Werden sie in Verträgen oder Verordnungen referenziert, können sie jedoch rechtliche Relevanz erhalten.

Für Flurförderzeuge gibt es beispielsweise diese VDI-Richtlinien (Auswahl):

  • VDI 2198 – Typenblätter für Flurförderzeuge
  • VDI 3313 – Fahrausweis für Flurförderzeuge
  • VDI 2398 – Zulassung von Gabelstaplern im öffentlichen Straßenverkehr
  • VDI 3318 – Befahren von Lastenaufzügen mit Flurförderzeugen
  • VDI 3578 – Anbaugeräte für Flurförderzeuge
  • VDI 3632 – Ausbildung für Fahrer von Gabelstaplern

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben W

Wartung von Flurförderzeugen

Zu einem sicheren Einsatz und Umgang mit Flurförderzeugen gehört, dass diese Flurförderfahrzeuge jederzeit einsatzbereit sind und reibungslos funktionieren. Dazu sind regelmäßige Instandhaltungsarbeiten erforderlich. Die Länge der Wartungsintervalle und der Umfang der Wartungsarbeiten hängen sowohl von der Antriebsart und vom Typ des Flurförderzeugs als auch von den Einsatzbedingungen und Anforderungen sowie von den geleisteten Betriebsstunden ab.

Neben einer täglichen Sicht- und Funktionsprüfung können je nach Bedarf auch größere Wartungs- oder Reparaturaufgaben anstehen, etwa wenn im Rahmen der FEM-Prüfung für Flurförderzeuge Mängel festgestellt werden.  

Einige Wartungsaufgaben können selbst übernommen werden, z. B. beim Hubwagen die Rollen zu wechseln oder das Hubwagen-Öl nachzufüllen. Manche Wartungsaufgaben müssen jedoch – schon aus Haftungs- und Versicherungsgründen – von geschulten und qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden. Die Hersteller von Flurförderzeugen bieten den Wartungsdienst im Rahmen ihres Kundendienstes an.

Wechselbatterie

Für einige elektrisch angetriebene Flurförderzeuge sind Wechselbatterien erhältlich. Diese werden werkzeuglos über ein Stecksystem eingesetzt und können bei Modellen mit externem Ladegerät zum Laden entnommen werden.

Der Vorteil einer Wechselbatterie liegt darin, dass die geladene Batterie im Hubwagen im Einsatz ist, während die zweite Batterie mit dem externen Ladegerät bereits für den erneuten Einsatz im Flurförderzeug geladen werden kann.

Wenderadius

Der Wenderadius ist eine zentrale technische Kenngröße, die die Wendigkeit und Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs beschreibt. Er bezeichnet den kleinsten Kreis, den ein Flurförderzeug bei maximal eingeschlagenem Lenkrad durchfahren kann. Der Wenderadius wird hauptsächlich durch den Abstand zwischen den Rädern (Radstand/Achsstand), den Fahrzeugabmessungen sowie der Lenk- und Bedienart bestimmt.

Je kleiner der Wenderadius ist, desto wendiger ist das Flurförderzeug: Diese Eigenschaft ist besonders wichtig für den Einsatz in engen Lagergängen. Der Wenderadius fließt direkt in die Berechnung der erforderlichen Arbeitsgangbreite ein.

Wiegeeinrichtung

Die Wiegeeinrichtung ist eine integrierte Waage, die direkt in Gabelstapler, Hubwagen oder andere Flurförderzeuge eingebaut wird. Diese mobilen Wiegesysteme ermöglichen es, das Gewicht von Gütern bei der Warenaufnahme zu messen, ohne dass die Fahrzeuge zu einer stationären Waage fahren müssen.

Die Wiegeeinrichtungen funktionieren über Dehnungsmessstreifen-Sensoren (DMS) oder Wägezellen, die in die Hydraulik oder die Gabelkonstruktion des Flurförderzeugs integriert werden. Je nach System erfolgt die Messung über:

  • wiegende Gabeln: Das Wiegesystem ist direkt in die Staplergabeln integriert.
  • hydraulische Systeme: Die Gewichtsmessung erfolgt über die Druckmessung im Hydrauliksystem.
  • 4-Wiegezellentechnik: Diese Technik ist für besonders präzise Messungen geeignet.

Je mehr Funktionen die Waage bietet und je präziser die Messergebnisse angezeigt werden können, für desto anspruchsvollere Einsätze eignet sich die jeweilige Wiegeeinrichtung.

Wiegehubwagen

Wiegehubwagen funktionieren auf dieselbe Weise wie andere Hubwagen, bieten jedoch einen entscheidenden Vorteil: Die auf der Gabel aufgenommenen Ladungsträger lassen sich direkt auf dem Flurförderfahrzeug wiegen.

Dazu verfügt das Flurförderzeug über eingebaute Wägezellen oder Drucksensoren in den Gabelzinken oder im Hubsystem. Diese Sensoren erfassen das Gewicht der aufgenommenen Last automatisch während des Hubvorgangs. Das Gewicht wird in Echtzeit auf einem Display angezeigt, das meist am Deichselkopf montiert ist.

Damit werden die Hubwagen mit Waage zu mobilen Wiegeeinrichtungen und der aufwendige Zwischenweg zu einer fest installierten Bodenwaage entfällt. Je nach Ausstattung sind mit dem Flurförderzeug einfache Kontrollwiegungen, wie die Ermittlung des Speditionsgewichts von Waren, bis hin zu besonders präzisen Gewichtsermittlungen für den Einsatz in Industrie und Produktion möglich.  

Flurförderzeugbegriffe mit dem Buchstaben Z

Zweifach-Teleskop-Hubgerüst

Das Zweifach-Teleskop-Hubgerüst – auch Duplexmast genannt – ist ein zweifach hebendes Hubgerüst, das teleskopiert. Die Mastart gibt es in zwei Ausführungen: als Zweifach-Teleskop-Hubgerüst (ZT-Mast) und als Zweifach-Teleskop-Hubgerüst mit Zusatzhub (Freihub) (ZZ-Mast).

Weiterführende Informationen zum Zweifach-Teleskop-Hubgerüst lesen Sie in unserem Ratgeber „Hubgerüst-Arten für Hochhubwagen im Überblick“.

Bildquellen:

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