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Wenn das Sägeblatt stumpf ist, können Sie nicht mehr mit der gewohnten Präzision arbeiten – unabhängig von der Art der Säge. Indem Sie das Sägeblatt regelmäßig schärfen, gewährleisten Sie eine genaue Schnittführung und beugen den üblichen Abnutzungserscheinungen am Werkzeug vor. Was Sie dabei beachten müssen und in welchen Fällen Sie diese Aufgabe lieber einem professionellen Betrieb überlassen, lesen Sie im Ratgeber.
Anzeichen und Gefahren eines stumpfen Sägeblatts
Eine gute Handsäge und eine Kreissäge gehören zur Holzwerkzeug-Grundausstattung einer Werkstatt. Nicht immer ist leicht zu erkennen, wann das Sägeblatt stumpf ist. An folgenden Zeichen erkennen Sie, dass Sie Ihr Sägeblatt schärfen sollten:
- Die Schnitte werden unsauber; die Schnittkanten sind unregelmäßig oder fasern aus.
- Das Sägen geht langsamer voran; der Widerstand wird scheinbar größer.
- Die Säge vibriert ungewöhnlich stark und wird mit der Zeit lauter.
- Es kommt zu Hitzespuren wie Verfärbungen am Holz oder sogar zur Rauchentwicklung.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, sollten Sie das Sägeblatt neu schleifen. Verwenden Sie über längere Zeit ein stumpfes Sägeblatt, besteht die Gefahr, dass einzelne Zähne ausbrechen oder das Sägeblatt selbst bricht. Dadurch sind Sie einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt. Durch regelmäßiges Nachschärfen verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Sägeblätter und können auf Dauer Kosten sparen.
Welche Sägeblätter kann man selbst schärfen?
Nicht jedes Sägeblatt können Sie selbst von Hand mit einer Feile schärfen. Ob Sie das Schärfen selbst übernehmen können, hängt ausschließlich vom Material ab. Die Form des Sägeblatts und ob es sich um Handsägeblätter oder Maschinensägeblätter handelt, spielt keine Rolle.
Sind die Zähne gehärtet oder bestehen vollständig aus Hartmetall, benötigen Sieein spezielles Schärfgerät für Hartmetall. Dessen Anschaffung lohnt sich jedoch aufgrund der hohen Kosten vor allem für Handwerksbetriebe und nur bei regelmäßiger Nutzung. Dafür profitieren Sie von einer hohen Belastbarkeit und einer deutlich längeren Haltbarkeit des Sägeblatts.
In kleineren Werkstätten kommen meistens Chrom-Vanadium-Sägeblätter (CV) oder Hartmetall-Sägeblätter (HM) zum Einsatz. Ein CV-Sägeblatt schärfen Sie mit etwas Übung ganz leicht selbst. Bei regelmäßigem Gebrauch wird es jedoch vergleichsweise schnell wieder stumpf.
Anleitung: So schärfen Sie das Sägeblatt einer Kreissäge
Wenn Sie ein Kreissägeblatt in Handarbeit schleifen möchten, gelingt Ihnen das mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung ganz einfach:
- Werkzeuge zurechtlegen
Sie benötigen folgende Werkzeuge: Ringschlüssel, Schraubzwingen, Flachfeile, Schränkzange, Dreikantfeile
- Sicherheitsvorkehrungen
Stellen Sie sicher, dass die Kreissäge von der Stromversorgung getrennt ist bzw. nehmen Sie den Akku heraus. Um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten, tragen Sie immer schnittfeste Schutzhandschuhe, wenn Sie mit dem Sägeblatt arbeiten.
- Sägeblatt demontieren
Lösen Sie mit einem passenden Ringschlüssel die Mutter, mit der das Sägeblatt in der Kreissäge befestigt ist. Nehmen Sie das Sägeblatt vorsichtig aus der Halterung.
- Sägeblatt sicher fixieren
Verwenden Sie Schraubzwingen, um das Sägeblatt sicher an der Werkbank zu fixieren. Dabei gilt: Je weniger Fläche über die Werkbank hinausragt, desto leichter geht das Schleifen von der Hand, weil das Sägeblatt weniger stark ins Schwingen gerät.
- Sägezähne abrichten
Durch häufige Arbeitseinsätze nutzt sich die Zahnreihe unregelmäßig ab. Deshalb müssen Sie die Sägezähne zunächst wieder auf eine einheitliche Höhe bringen. Dafür nutzen Sie eine Flachfeile und feilen jede Zahnspitze ab, bis alle die gleiche Höhe haben. Hat sich dadurch bei einigen Zähnen eine kleine Fläche gebildet, bearbeiten Sie alle Zähne anschließend mit der Dreikantfeile, bis sie eine identische Form haben.
- Sägezähne schränken
Beim Schränken werden die Zähne abwechselnd auseinandergebogen. Dadurch gleitet die Säge später gut durch den Werkstoff und Sie können mit geringem Kraftaufwand arbeiten. Mit einer Schränkzange biegen Sie die Zähne jeweils nach rechts oder links. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich an die ursprüngliche Biegerichtung halten, sonst werden die Zähne instabil und brechen leichter.
- Sägeblatt schärfen
Schärfen Sie jeden Zahn einzeln mit der Dreikantfeile in drei bis vier Zügen. Achten Sie darauf, die Feile bei der Rückwärtsbewegung leicht anzuheben, damit Sie nur in eine Richtung feilen. Andernfalls werden bzw. bleiben die Zähne stumpf.
- Montieren
Nach abgeschlossener Arbeit können Sie das Sägeblatt wieder montieren. Beachten Sie dabei, dass die Zahnung in die richtige Richtung verläuft. Bei den meisten Produkten finden Sie die Angaben auf dem Sägeblatt selbst oder in der Gebrauchsanleitung der Säge.
Sägeblatt selbst schärfen oder einen Fachbetrieb beauftragen
Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Sie können das Sägeblatt selbst von Hand schärfen. Hierfür benötigen Sie bestenfalls eine gut ausgestattete Werkstatt, in der Sie Ihr eigenes Werkzeug reparieren – und ein Sägeblatt, das sich anschleifen lässt. Bei Sägeblättern aus Hartmetall ist das nicht möglich. Erledigen Sie die Arbeit selbst, ist das in der Regel kostengünstiger als ein professioneller Service.
- Sie beauftragen fachlich versierte Servicekräfte, beispielsweise in Baumärkten oder werkzeugherstellenden Betrieben. Dort kommen leistungsstarke Schleifmaschinen zum Einsatz, die exakter und schneller arbeiten, als es beim manuellen Schärfen möglich wäre. Diese Option lohnt sich, wenn Sie sich diese Aufgabe nicht zutrauen, das notwendige Werkzeug nicht besitzen oder besondere Sägen bzw. Sägeblätter nutzen. Häufig ist der professionelle Schleifservice teurer, als wenn Sie die Arbeit selbst erledigen. Ein fester Preis pro Zahn ist üblich. In einigen Fällen kann das Nachschleifen auch teurer werden als ein neues Sägeblatt; zum Beispiel, wenn die Zähne stark abgenutzt oder verformt sind.
Sägeblätter lassen sich nicht beliebig oft nachschleifen; durchschnittlich ist dies etwa zehn Mal möglich. Da beim Schleifvorgang etwas Material abgetragen wird, werden die Zähne früher oder später instabil. Hier ist eine professionelle Schleifmaschine von Vorteil, da sie nur so viel Material abschleift wie nötig und dadurch die Nutzungsdauer eines Sägeblatts verlängern kann.
FAQ über das Schärfen von Sägeblättern
An folgenden Merkmalen erkennen Sie, dass Ihr Sägeblatt stumpf wird.
· Die Schnitte werden unsauber, die Schnittkanten sind unregelmäßig oder fasern aus.
· Das Sägen geht langsamer voran, der Widerstand wird scheinbar größer.
· Die Säge vibriert ungewöhnlich stark und wird mit der Zeit lauter.
· Es kommt zu Hitzespuren wie Verfärbungen am Holz oder sogar zur Rauchentwicklung.
Nicht alle Sägeblätter können Sie selbst schärfen. Sind die Zähne gehärtet oder bestehen vollständig aus Hartmetall, können sie nicht von Hand mit einer Feile geschärft werden. Die einzige Möglichkeit ist dann ein spezielles Schärfgerät für Hartmetall. Dessen Anschaffung sich lohnt sich hauptsächlich bei regelmäßiger Nutzung oder für Handwerksbetriebe.
Das eigentliche Schärfen umfasst lediglich drei Arbeitsschritte:
1. Sägezähne abrichten: Nutzen Sie eine Flachfeile und feilen jede Zahnspitze ab, bis alle die gleiche Höhe haben. Hat sich dadurch bei einigen Zähnen eine kleine Fläche gebildet, bearbeiten Sie alle Zähne anschließend mit der Dreikantfeile, bis sie eine identische Form haben.
2. Sägezähne schränken: Mit einer Schränkzange biegen Sie die Zähne abwechselnd nach rechts oder links. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich an die ursprüngliche Biegerichtung halten, sonst werden die Zähne instabil und brechen leichter.
3. Sägeblatt schärfen: Schärfen Sie jeden Zahn einzeln mit der Dreikantfeile in drei bis vier Zügen. Achten Sie darauf, die Feile bei der Rückwärtsbewegung leicht anzuheben, damit Sie nur in eine Richtung feilen. Andernfalls werden bzw. bleiben die Zähne stumpf.
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